Sinuslift
Knochenaufbau in der Kieferhöhle
Der Sinus Lift (Sinus=Kieferhöhle; Lift=Anhebung) ist eine spezielle Technik, um im zahnlosen Oberkiefer-Seitenzahnbereich Implantate einbringen zu können, auch wenn das vorhandene Knochenangebot nicht ausreichend ist.
Für den erfahrenen Implantologen ist dies eine Routine, bzw. ein Standardverfahren in der Implantologie.
Dazu wird die Membran, die den Kieferhöhlenboden auskleidet, mit entsprechenden mikrochirurgischen Techniken vom Knochen gelöst und angehoben. Der entstandene Hohlraum wird mit Knochenmaterial gefüllt, um somit ein ausreichend starkes Knochenlager für das Einbringen der Implantate zu erzeugen.
Nach der zeitlichen Vorgehensweise unterscheidet man zwei Varianten:
Einzeitiges (simultanes) Vorgehen
In aller Regel kann man die Implantate in den noch vorhanden Restknochen einbringen und gleichzeitig, also simultan oder einzeitig, wie der Implantologe sagt, den fehlenden Knochen um die Implantate aufbauen. Der Vorteil des simultanen Verfahrens besteht darin, dass man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt und so die Einheilung des Implantates und des Knochenaufbaus gleichzeitig ablaufen.
Das bedeutet in der Praxis für den Patienten einen enormen Zeitgewinn und den Vorteil von nur einer Operation.
Das Prinzip des einzeitigen Sinus-Lift:
Ein typischer Fall im Oberkiefer Seitenzahngebiet – es ist nicht ausreichend Knochenhöhe vorhanden. Auf der rechten Seite sieht man die relevanten Strukturen des Röntgenbildes durch schematische Linien dargestellt. Die grünen Linien zeigen die Zahnumrisse, dazwischen ist die zu versorgende Lücke.
Die gelbe untere Linie entspricht dem Kieferkamm, der bis zur oberen gelben Linie verläuft. Über dieser oberen gelben Linie beginnt die Kieferhöhle (KH). Der Abstand zwischen den beiden gelben Linien zeigt, wie viel vertikaler Knochen (Knochenhöhe) vorhanden ist. Der rote Pfeil zeigt den unzureichenden Knochenabschnitt.
Durch die spezielle Technik des Sinus-Lifts kann der fehlende Knochen mit dem Einsetzen des Implantats aufgebaut werden. Dazu wir die Kieferhöhlenmembran angehoben (daher die Bezeichnung „Lift“) und des entstehende Raum mit Knochen aufgefüllt. Die rote Linie zeigt schematisch die angehobene Membran, die obere gelbe Linie die alte Position der Membran. Die blau schraffierte Fläche ist der gewonnene Kieferknochenabschnitt um das hintere Implantat herum.
Nach fünf Monaten sind die Implantate im Knochen eingeheilt und auch der aufgebaute Knochen ist mit dem umliegenden Knochen fest verwachsen. Die beiden gelben Linien zeigen den festen (der Implantologe spricht von konsolidierten) Knochen zwischen den Implantaten.
Die Implantate können nun mit Kronen versorgt werden.
Zweizeitiges Vorgehen
Leider ist es bei zu geringer Restknochenhöhe in Einzelfällen nicht möglich, den Knochen aufzubauen und gleichzeitig die Implantate einzubringen. Der Restknochen ist dann so gering, dass die Implantate für sich alleine nicht primär stabil verankert werden können. In diesen Fällen erfordert die Behandlung einen Schritt mehr. Zuerst wird der Knochen durch die Sinus Lift-Methode aufgebaut. Wenn der Knochen nach 4-5 Monaten eingeheilt ist, werden in einer zweiten Operation die Implantate eingebracht. Man spricht daher auch von einem zweizeitigen Vorgehen, oder auch von einer verzögerten Implantation.
Das Prinzip des zweizeitigen Sinus-Lift, bitte klicken Sie hier: