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Prothetische Komplikationen betreffen den Zahnersatz nach der Versorgung der Implantate, das heißt es betrifft den Teil oberhalb des Implantats.
Während die chirurgischen Komplikationen über einen Beobachtungszeitraum von fünf Jahren sehr gering sind (5% Implantatverlust) sind die Komplikationen beim Zahnersatz mit 20% viermal häufiger.
Die prothetischen Komplikationen sind in der Regel alle mit mehr oder weniger großem Aufwand reparabel.
Der Retentionsverlust, also die verminderte Haltwirkung, ist eine Folge der mechanischen Abnutzung der zugehörigen Halteelemente. Es ist vergleichbar mit dem Verschleiß der Stoßdämpfer beim Auto.
Oftmals kann durch einen einfachen Austausch der entsprechenden Elemente im zahntechnischen Labor die retentive Wirkung wieder voll hergestellt werden.
Bei festsitzendem, implantatgetragenem Zahnersatz muss die Keramik hohen Belastungen standhalten. Dies ist im Prinzip genauso, wie beim konventionellen Zahnersatz. Der Zahntechniker muss daher exakt die Mindestschichtdicken der Keramik einhalten.
Der Unterschied bei implantatgetragenem Zahnersatz besteht jedoch darin, dass das Implantat im Gegensatz zum natürlichen Zahn die Kaukraft (Belastung) nicht wahrnimmt und daher die natürliche Schutzwirkung wie bei natürlichen Zähnen fehlt.
Wissenschaftliche Studien konnten zeigen, dass die Kaukraft auf Implantaten mitunter deutlich höher ist als bei eigenen Zähnen. So erklärt sich, das Keramikabplatzungen bei Implantatkronen oder Brücken statistisch häufiger vorkommen.
Schraubenlockerungen und Schraubenbrüche betreffen zum einen den Aufbau, der mit dem Implantat verschraubt ist und zum anderen den Zahnersatz der auf den Aufbau geschraubt ist, sofern dieser nicht zementiert ist.
Bei den ausgereiften Systemen sind Lockerungen und Brüche selten, sofern die Schrauben mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen werden.
Am stabilsten sind konusförmige Schrauben, ganz ähnlich wie die Radschrauben beim Auto, die sich beim Eindrehen verkeilen und eine sogenannte Kaltverschweißung erzeugen.
Auf Implantate wird eine große Kaukraft übertragen, die in den Kieferknochen weitergeleitet wird. Daher ist es besonders wichtig, statische Grundprinzipien für den auf Implantaten verankerten Zahnersatz einzuhalten.
Das fehlerhafte Positionieren der Implantate kann durch die Versorgung nur sehr schwer, unter Kompromissen oder aber gar nicht korrigiert werden.
Eine genaue Vorstellung der Endversorgung schon vor dem Einbringen der Implantate ist Voraussetzung für das Gelingen einer optimalen Implantatversorgung.
Fehler passieren sehr oft, wenn die gesamte Implantatbehandlung (chirurgische Phase und prothetische Phase) nicht in einer Hand bleibt.
Ein Beispiel einer statischen Fehlplanung:
Implantation
Links auf dem Röntgenbild sieht man zwei bereits versorgte Implantate. Rechts wurden zwei neue Implantate eingebracht. Man beachte rechts eine bis zur Kauebene (grüne Linie) zu überbrückende erhebliche Strecke durch den späteren Zahnersatz.
Die Implantate haben keine ausreichende Länge und keinen ausreichenden Durchmesser.
Statische Fehlversorgung
Die Pfeile verdeutlichen das statische Problem rechts auf dem Bild. Es besteht ein erhebliches Missverhältnis zwischen dem Kraftarm, symbolisiert durch den gelben Pfeil (entspricht der Implantatlänge), und dem Hebelarm, symbolisiert durch den roten Pfeil (entspricht der Kronenlänge).
Links im Röntgenbild zeigt sich dagegen ein günstiges Verhältnis von Kraftarm und Hebelarm.
Misserfolg durch Implantatverlust
Schon nach drei Jahren scheitert die Versorgung offensichtlich aufgrund der statischen Fehlkonstruktion. Das verbliebene Implantat ist nicht mehr nutzbar, lediglich eine Neuimplantation mit ausreichend langen Implantaten ist in diesem Fall sinnvoll.